L’avventura

Trilogie der Gefühle, Trilogie der Entfremdung, Trilogie des zeitgenössischen Unbehagens – in der Vielzahl der Beschreibungen für Antonionis gleich zu Beginn der 60er Jahre entstandenen Werkgruppe zeigt sich nicht nur die Fülle von Zugängen zu seinen Filmen, sondern auch die mögliche Kehrseite des Etiketts: Schwerpunktsetzungen per Schlagwort.

L'AVVENTURA: Bei einem Ausflug zu den Äolischen Inseln verschwindet die junge Anna (Lea Massari) spurlos. Ihr Verlobter, der Architekt Sandro (Gabriele Ferzetti), und ihre beste Freundin Claudia (Monica Vitti) machen sich gemeinsam auf die Suche, in deren Verlauf sie einander näherkommen. Antonionis Film stieß bei seiner Premiere in Cannes auf Ratlosigkeit und Ablehnung, weil er die Gesetze der üblichen Kinodramaturgie unterlief und mehr auf Beobachtungen, Stimmungen, Beziehungen setzte. Heute gilt der Film als Hauptwerk der filmischen Moderne.